Wellensittiche züchten in der Außenvoliere

Ich habe Nistkästen in meine Außenvoliere gehängt. Ich möchte, dass meine Wellensittiche brüten. Dagegen spricht doch nichts, oder?

Dagegen spricht eine Menge. Mittlerweile braucht man in Deutschland zwar (leider) keine behördliche Zuchtgenehmigung mehr, ehe man Krummschnäbel vermehren darf. Was manche als kleinkariert und Paragrafenreiterei empfunden haben, war in meinen Augen durchaus sinnvoll.

Der Eintrag "adsense_inarticle" existiert leider nicht.

Die Zuchtgenehmigung ging einher mit der Kennzeichnungspflicht von Krummschnäbeln, also der Beringung. Jedes Küken musste beringt werden und in ein Zuchtbuch eingetragen werden; wurde der Vogel abgegeben oder verkauft, musste der Züchter die Adresse des Käufers im Zuchtbuch notieren. Das alles diente dazu, dass im Falle eines Ausbruchs von Psittakose (der Papageienkrankheit) alle Besitzer kontaktiert werden konnten, deren Vögel möglicherweise betroffen waren. Darüber hinaus sollte die Zuchtgenehmigung eigentlich auch bis zu einem gewissen Maß sicher stellen, dass der Vogelbesitzer ausreichend Kenntnisse über Wellensittiche und ihre Zucht besitzt. Aber was spricht denn nun dagegen?

Gemeinsame Brut: Koloniebrut

Koloniebrut bedeutet, dass man Wellensittiche in der Gruppe brüten lässt, also ohne räumliche Trennung. Da es so viele Dinge gibt, die man bei der Zucht beachten und bedenken muss und ich zum Thema Koloniebrut bereits einen Artikel für welli.net verfasst habe, spare ich mir die doppelte Schreiberei und bitte Euch, bei Interesse an weiterführenden Informationen auf diesen Link zu klicken: » Koloniebrut bei Wellensittichen

Gefahren bei der Brut

Es kann eine Menge schief gehen bei der Zucht. Es ist nicht damit getan, einen Nistkasten anzubieten, und den Rest machen die Wellensittiche. Sicher gehen viele Bruten reibungslos vonstatten. Aber wenn Probleme auftauchen, muss man als Züchter (auch als Hobby-Züchter) wissen, was zu tun ist. Das erfordert entsprechendes Wissen.

Wellensittich-Küken, einen Tag alt

Winzig, zart, zerbrechlich und noch ziemlich hässlich: ein wenige Stunden altes Wellensittich-Küken aus der Zeit, als ich selbst noch in kleinstem Rahmen gezüchtet habe. Ohne Grund sollte man so einen Winzling nie anfassen oder in die Hand nehmen, erst recht nicht, wenn man eher Grobmotoriker ist.

Der Eintrag "adsense_inarticle" existiert leider nicht.

Warum denn überhaupt Wellensittiche züchten?

Das ist die ketzerische Frage, die ich zu gern stelle. Warum möchten so viele Wellensittich-Besitzer unbedingt Nachwuchs von ihrem Pärchen haben? Warum wollen Leute, die eine Voliere haben, diese mit der eigenen Nachzucht füllen?

Es gibt so viele Abgabevögel, die ein neues Zuhause suchen. Ich habe mich entschieden, meine Gartenvoliere ihnen zu widmen und freie Plätze nicht mit Küken zu besetzen, die ich selbst habe "produzieren" lassen. Und das kann ich nur jedem empfehlen, denn es gibt nichts Schöneres als das Gefühl, einem Wellensittich ein kleines Paradies als endgültiges Zuhause zu schenken, in dem er sich austoben kann und viele Freunde hat - besonders, wenn er zuvor als Einzelvogel leben musste.